Porträt-Kunst aus SCHUBI Mehl –
ein Anwendungsbericht
Inga-Lisa Stettler-Jansen, Zürich
Ich forme aus SCHUBI Mehl kleine Menschenköpfe, inszeniere sie im Raum und fotografiere sie.
Berührt vom Gefühl der Verlorenheit, das viele Menschen begleitet, kreiere ich mit meinen Figuren eine Brücke des Verständnisses. Ich wünsche mir, dass mein Werk das Bewusstsein des Betrachters sensibilisiert.
Ich wurde in Schweden geboren und bin in Küsnacht am Zürichsee aufgewachsen. Viele Jahre war ich als Berufsmusikerin mit meiner Harfe unterwegs, später auch als Geschichtenerzählerin. Zentral für mein Schaffen war der Wunsch, das Überlieferte möglichst authentisch zu Gehör zu bringen.
Im Laufe der Jahre interessierte ich mich immer stärker für den Ausdruck des menschlichen Gesichtes. Wer schaut mich an, sind die Augen wirklich die Fenster der Seele? Drückt sich die Seele auch in den Gesichtszügen aus?
Fasziniert von alten Portraitfotografien versuche ich, die schon seit langem Vergessenen in unsere Gegenwart zu holen, zumindest eine Ahnung an ihr Dasein wieder zu beleben. Wenn ich Fotografien neueren Datums interpretiere, schaffe ich einen breiteren Zugang zur Welt eines bestimmten Menschen. Das menschliche Gesicht ist Quelle der Inspiration für meine Werke.
Bis zu meinen fertigen Kunstwerken ist es ein langer Weg: Zuerst suche ich eine Vorlage aus, ein Portrait eines Menschen, das einen starken Ausdruck hat und mich unmittelbar anspricht. Ich forme aus Modelliermehl ein dreidimensionales Abbild dieses Gesichtes, nicht grösser als eine Walnuss. Diese Skulptur erhält Farbe, Haare und Kopfbedeckung. Mit Draht wird dazu die Ahnung eines Körpers geschaffen. Dieser wird in ein Gewand gehüllt, das den Ausdruck des Gesichtes unterstreicht.
Diese Figur inszeniere ich auf kleinstem Raum und fotografiere sie u.a. mit verfremdenden Elementen wie Spiegelungen und Verzerrungen.
Die so entstanden Bilder bearbeite ich nicht mehr weiter. Sie sind nicht makellos – als Sinnbild für den menschlichen Ausdruck, der durch fehlende Perfektion berührt.
Weitere Informationen zu Frau Stettler-Jansen und ihrer Arbeit finden Sie auf der Website der Künstlerin.

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