Das Wetter ist trübe, eigentlich müsste man sich mal draußen bewegen, aber keiner hat so richtig Lust? Wie wäre es da mit einer Schatzsuche? Geocaching bietet genau das – eine moderne Form der Schatzsuche, bei der man mithilfe von Smartphone oder GPS-Gerät kleine „Schätze“ (Geocaches) sucht – draußen in der Natur, oder auch in der unmittelbaren Nachbarschaft. Man braucht nicht viel dazu und kostenlos ist es auch – also ideal für den nächsten Sonntagsausflug!
Wie funktioniert das? Geocaches sind Dosen mit Logbüchern, die von ihren Cachebesitzern (den Ownern) an beliebigen Orten versteckt wurden, damit andere Geocacher sie finden können. Zu jedem Cache gibt es eine Beschreibung, die neben den Koordinaten und dem Schwierigkeitsgrad des Caches noch weitere Hinweise liefert, wie der Cache zu finden ist. Um Lokationen von Caches und deren Beschreibungen einsehen zu können, ist eine Mitgliedschaft bei der offiziellen Geocaching-Plattform www.geocaching.com nötig. Die kostenfreie Version der Mitgliedschaft ist dabei völlig ausreichend. Anschließend kann man sich Geocache-Koordinaten auf ein GPS-Gerät herunterladen – viel einfacher geht es jedoch mit einer Smartphone-App, von denen es mehrere (auch kostenfreie) gibt, in denen die Caches samt Beschreibung in einer Karte angezeigt werden. Hat man einen Cache gefunden, trägt man sich ins beiliegende Logbuch ein. Ebenfalls loggt man den Cache online, d.h. man schreibt einen kurzen Logeintrag im Online-Log der App oder auf www.geocaching.com – das kann man direkt vor Ort am Cache machen, es ist aber einfacher, dies später zuhause für alle gefundenen Caches zu erledigen.

Bild: Ein einfach zu findender Geocache der Größe „Regular“.
Geocaching mit Kindern funktioniert prima und ist eine tolle Option für die aktive Freizeitgestaltung: Plötzlich läuft das Kind wieder gerne mit, und die Wandertour wird zum Erlebnis, auch wenn in der Nähe kein Spielplatz lockt. Damit die Suche aber auch zum Erfolg führt und nicht in Frustration endet, gibt es ein paar Dinge zu beachten.
Tipps fürs Geocaching mit Kindern
• Der Schwierigkeitsgrad. Vor der geplanten Tour sollte man die Cachebeschreibungen genau durchlesen. Wie schwierig ein Cache zu finden ist, kann dem Schwierigkeitswert und dem Geländewert entnommen werden; beide sollten für den Anfang nicht höher als 2 (von 5) sein. Die Beschreibung kann ebenfalls zeigen, ob ein Cache kindergeeignet ist. So sind Geocaches, die sich in 3 m Höhe befinden oder gar eine Kletterausrüstung erfordern, Underground-Caches (z.B. in Schächten versteckt), oder auch Nachtcaches, die nur im Dunkeln mit UV-Licht gefunden werden können, nicht zu empfehlen.
• Die Cachegröße. Die angegebene Größe gibt Aufschluss darüber, wonach man suchen muss, ist aber auch etwas irreführend: „Small“ steht bereits für eine kleine bis mittlere Tupperdose, „Regular“ ist noch größer und daher generell gut zu finden. Bei Caches der Größe „Micro“ handelt es sich oft um PETlinge, also Rohlinge von einer PET-Flasche, oder auch Filmdosen. „Nano“ bezeichnet zumeist recht winzige Cachebehälter, die oftmals auch raffiniert versteckt sind, sodass kleinere Kinder vermutlich Schwierigkeiten haben dürften, sie zu finden.
• Die Online-Logeinträge. Nicht nur die Cachebeschreibung ist wichtig, auch die Logs andere Geocacher können wertvolle Informationen liefern, zum Beispiel weitere Hinweise oder ob es bei der Suche Schwierigkeiten gab. Wenn der Cache zuletzt vor mehreren Monaten gefunden wurde oder die Verfasser der letzten Einträge den Cache nicht finden konnten, sollte man sich überlegen, ob man diesen Cache nicht besser auslässt. Und wenn in den Logs die Umgebung des Verstecks als „Müllhalde“ bezeichnet wird, möchte man seine Kinder dort sicher nicht suchen lassen.
• Vorsicht Muggel! Bei Harry Potter sind es die Menschen ohne magische Fähigkeiten, unter Geocachern bezeichnet dieser Ausdruck entsprechend die Nicht-Geocacher. Diese sollten einen nach Möglichkeit nicht beim Suchen oder Loggen beobachten – nicht jeder hat Verständnis für dieses Hobby und zu oft kommt es vor, dass Geocaches mit oder ohne Absicht zerstört werden. Deshalb lieber etwas Geduld haben und abwarten, bis das Muggelpaar die Bank verlässt, unter der man den Geocache vermutet.
• Die Ausrüstung. Neben dem Smartphone (mit App) oder GPS-Gerät ist ein Stift zum Signieren der Logbücher wichtig. Zwar liegen größeren Caches meist auch Stifte bei, oft schreiben sie jedoch nicht mehr richtig. Geocaches der Größen „Small“ und „Regular“ beinhalten auch öfter Tauschgegenstände, wie Ü-Eier-Figuren oder anderes kleines Spielzeug. Gerade mit Kindern empfiehlt es sich deshalb, auch ein paar kleine Gegenstände (keine Lebensmittel!) zum Tauschen dabei zu haben. Allerdings muss man hierbei aufpassen – es gibt nämlich auch sogenannte „Travelbugs“ und „Geocoins“, Figuren und Münzen, die mit einem aufgedruckten Code markiert sind. Diese darf man nicht einfach behalten, denn sie müssen in einen anderen Cache gelegt und auf geocaching.com zusätzlich geloggt werden. Wer das nicht möchte, lässt sie einfach im Cache liegen. Als weitere Ausrüstung sind noch festes Schuhwerk sowie lange Kleidung sinnvoll, da man manchmal auch im Gebüsch unterwegs ist und sich gerade im Sommer auch gegen Zecken schützen sollte. Bei schwierigeren Caches kann weiteres Werkzeug wie ein Spiegel oder eine Pinzette helfen.
Darüber hinaus gilt natürlich immer: Auf die Natur achten und keine Privatgrundstücke betreten – außer, wenn dies in der Cachebeschreibung eindeutig erlaubt ist.

Bild: Manchmal stößt man auf sehr außergewöhnliche Caches – hier „Die Steinbeißer“ (in der Nähe von Ingolstadt), bei dem man sich nicht nur ins Logbuch einträgt, sondern auch einen selbst bemalten Stein für die Steinbeißer hinterlassen soll.
Geocaching eignet sich natürlich nicht nur für den Sonntagsausflug, auch die Stunde Wartezeit am Bahnhof kann damit überbrückt werden und im Urlaubsort können ebenfalls Schatzdosen gesucht werden – Geocaches finden sich praktisch an jedem Ort. Auch in Kleingruppen lassen sich Geocacherunden durchführen, z.B. beim Kindergeburtstag, und ebenso kann das Fahrrad als Transportmittel genutzt werden, wenn die Cache-Stationen weiter auseinander liegen. Ob in der Natur oder in der Stadt – durch Geocaching bekommt wird man immer wieder an interessante und geheimnisvolle Orte geführt, auf die man sonst nie im Leben gestoßen wäre, und manche Verstecke sind dazu noch äußerst kreativ gestaltet. Also nichts wie los! Vielleicht gibt es den nächsten Cache schon zwei Straßen weiter?
Hinweis: Weitere Informationen und Tipps zum Geocaching findet man auch auf www.geocaching.de, www.geocaching.at und www.geocache.ch.
Auch interessant: 5 Tipps zur Planung einer Geocaching-Tour