Pflanzen können ein Klassenzimmer nicht nur verschönern. Sie haben auch noch viele andere Eigenschaften, die zu einer besseren Lernatmosphäre beitragen. Deshalb sollten Pflanzen im Klassenzimmer nicht fehlen. Warum Pflanzen im Klassenraum sinnvoll sind und welche Arten sich dafür am besten eignen, erfahren Sie in diesem Beitrag.

 

Wozu Pflanzen ins Klassenzimmer stellen?

Besseres Raumklima

Pflanzen verbessern das Raumklima. Gerade in den Wintermonaten ist die Luft in Klassenzimmern oft trocken, da geheizt und weniger gelüftet wird. Das greift die Schleimhäute in Nase und Rachen an, vor allem bei Lehrkräften, die viel sprechen. Pflanzen geben einen Teil ihres Gießwassers wieder an die Umgebung ab und erhöhen so die Luftfeuchtigkeit. Dadurch sorgen sie auch für eine bessere Staubbindung in der Luft. Wassergesättigter Staub sinkt zu Boden und kann bei der Bodenreinigung leicht entfernt werden. Pflanzen produzieren außerdem Sauerstoff, indem sie Kohlenstoffdioxid aus der Luft aufnehmen und umwandeln. Auch Schadstoffe, die z.B. aus Möbeln oder Baumaterialien in die Raumluft gelangen, können von Pflanzen herausgefiltert werden. So wird die Atemluft verbessert.

Weniger Lärmbelastung

Pflanzen reduzieren Lärm. In Grundschulgebäuden ist es oft laut: Schülerinnen und Schüler schreien durcheinander, auf den Fluren hallt es. Auch in den Klassenräumen wird Schall an vielen Flächen reflektiert und dadurch verstärkt. Pflanzen können hier Abhilfe schaffen, denn sie haben eine schallschluckende Wirkung – ähnlich wie Vorhänge, die aber selten in Klassenzimmern vorhanden sind.

Erhöhte Konzentrationsfähigkeit

Durch Pflanzen können die Konzentrationsfähigkeit und das allgemeine Wohlbefinden im Klassenzimmer gesteigert werden. Der Schulalltag ist oft anstrengend und manchmal leidet die Konzentrationsfähigkeit darunter. Ein kurzer Blick ins Grüne – oder auf eine begrünte Fensterbank – entspannt und reduziert Stress. Dann lässt es sich konzentrierter weiterarbeiten.

Lerneffekt

Klassenzimmerpflanzen sind ideale Lernobjekte. Schülerinnen und Schüler lernen, dass Pflanzen Lebewesen sind und Licht, Wasser und Nährstoffe benötigen, um gedeihen zu können. Das Wachstum und die Entwicklung der Pflanzen können während des Schuljahres live mitverfolgt werden. Möglich ist es auch, mehrere Pflanzen der gleichen Art an unterschiedliche Standorte zu stellen (z.B. auf die Fensterbank, in Fensternähe, in eine dunklere Ecke). So können Schülerinnen und Schüler die Pflanzenentwicklung bei verschiedenen Lichtverhältnissen direkt vergleichen. Auch der Aufbau und die Vermehrung von Pflanzen unterschiedlicher Art lassen sich einfach zeigen. Jede Pflanze sollte außerdem mit einem Namensschild versehen werden – so wissen alle, um welche Pflanze es sich handelt.

Übernahme von Verantwortung

Durch die Pflege der Klassenzimmerpflanzen übt die Klasse, Verantwortung zu übernehmen. Sinnvoll ist ein Gießdienst, bei dem die Schülerinnen und Schüler reihum für das Wässern der Pflanzen zuständig sind. Über die Sommerferien sollten die Pflanzen mit nach Hause genommen und eigenverantwortlich weitergepflegt werden.

 

Welche Pflanzen sind geeignet?

Für das Grundschul-Klassenzimmer eignet sich bei weitem nicht jede Pflanzenart. Generell sollten die Pflanzen pflegeleicht und anspruchslos sein. Vorübergehend „nasse Füße“ – vor allem jüngere Kinder können beim Gießen sehr enthusiastisch sein – müssen sie ebenso tolerieren können wie Trockenphasen während der kürzeren Ferien. Auch die Fensterausrichtung sollte bei der Auswahl berücksichtigt werden – beispielsweise werden sonnenliebende Pflanzen auf einer Nordfensterbank nicht glücklich. Bei  Südfenstern empfehlen sich aber trotzdem halbschattige Pflanzen, da bei direkter Sonneneinstrahlung in der Regel die Jalousien heruntergelassen werden.

 

Klassische Zimmerpflanzen für Ihr Klassenzimmer

 

Keine „gefährlichen“ Pflanzen

Giftige Pflanzen haben in Klassenzimmern selbstverständlich nichts zu suchen. Abzusehen ist auch von stacheligen (Kakteen) und dornigen (z.B. Christusdorn) Gewächsen, ebenso von Pflanzen mit scharfkantigen oder spitzen Blättern (Agaven, Yuccas). Zu leicht können sich Kinder daran verletzen. Auch fleischfressende Pflanzen sind nicht zu empfehlen. Zwar sind sie nicht so gefährlich, wie der Name vermuten lässt, aber sie könnten so manchen Schüler zu Experimenten mit dem Pausenbrotbelag verleiten. Das kann der Pflanze schaden und sollte daher besser nicht gefördert werden

Klassische Zimmerpflanzen empfehlenswert

Am besten geeignet sind klassische Zimmerpflanzen. Sie stammen oft aus tropischen oder subtropischen Gebieten und sind wärmere, übers Jahr gleichbleibende Temperaturen sowie schattige Lichtverhältnisse gewohnt. Hierzu gehören Grünpflanzen wie Efeutute, Dracena marginata, Monstera, Geldbaum, Glückskastanie, sowie kleinere Topfpalmen. Bestens geeignet sind außerdem Grünlilien. Diese produzieren häufig Ableger, die neu eingepflanzt werden können, um so die Pflanzenschar zu vergrößern. Auch blühende Pflanzen dürfen ins Klassenzimmer, zum Beispiel Usambaraveilchen, Friedenslilien, oder ein Weihnachtskaktus (dieser gehört zwar zu den Kakteen, hat aber keine spitzen Stacheln).

Sicherer Standort

In jedem Fall gilt: Die Pflanzen müssen stabil und sicher stehen, und zwar an Orten, wo sie für die Schülerinnen und Schüler ohne Hilfsmittel erreichbar sind. Also auf der Fensterbank, auf niedrigen Regalen oder Tischen. Schränke und hohe Regale sind keine passenden Standorte. Auch an der Decke befestigte Hängeampeln sind tabu. Größere Pflanzen können auf dem Boden stehen, sofern der Platz es zulässt und sie nicht im Weg sind. Die Pflanzen sollten außerdem in geeignete Töpfe gepflanzt werden und benötigen passende Untersetzer bzw. Übertöpfe.

Wie viele Pflanzen ins Klassenzimmer einziehen sollten, hängt von der Größe des Raumes und des zur Verfügung stehenden Platzes ab. Zwei einsame Pflanzen auf der Fensterbank werden kaum eine verbesserte Raumatmosphäre schaffen. Ein regelrechter Dschungel dagegen, in dem man die Schüler zwischen den Pflanzen suchen muss, ist allerdings auch nicht mehr lernfördernd. Ein gutes Mittelmaß sollte es daher sein. Im Vorfeld sollte geklärt werden, ob die Schule oder der Schulträger für die Ausstattung mit Pflanzen aufkommen kann oder ob die Eltern Pflanzen spenden. Und wie wäre es mit einem Aktionstag zum gemeinsamen Begrünen und Verschönern des Klassenzimmers? Danach macht das Lernen gleich doppelt Spaß!

  

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