Klimaschutz fängt zuhause an. Jeder kann dazu beitragen, die Umwelt zu schonen, nachhaltiger mit Ressourcen umzugehen, und somit auch den Klimaschutz zu unterstützen. Dazu müssen Sie nicht gleich Ihr Haus energetisch sanieren lassen oder sich ein Elektroauto zulegen. Kleine Änderungen im Alltag und in den Lebensgewohnheiten Ihrer Familie reichen bereits aus! Wir haben Ihnen ein paar Tipps zusammengestellt, wie Sie und Ihre Familie ganz einfach Ihren Beitrag zum Klimaschutz leisten können. Machen Sie mit!

Müll vermeiden bzw. reduzieren

Beim Einkaufen fällt es immer wieder auf: Unglaublich viele Lebensmittel sind in Plastik verpackt. Manche sogar mehrfach. Versuchen Sie, Plastikverpackungen zu vermeiden. Kaufen Sie Obst und Gemüse lose, z.B. auf dem Markt, oder nutzen Sie wiederverwendbare Netze, die einige Supermärkte inzwischen anbieten. Unterstützen Sie Läden, die komplett auf Verpackungen verzichten – hier bringen Sie eigene Behältnisse von zuhause mit, in die Sie Waren wie Reis, Müsli oder sogar Waschmittel selbst abfüllen können. Auch an Fleisch- und Käsetheken mancher Supermärkte können Waren direkt in mitgebrachte verschließbare Dosen gegeben werden – fragen Sie im Zweifelsfall einfach nach! Mehrweg-Glasflaschen sind umweltfreundlicher als Plastikflaschen oder Getränkekartons. Auch Milchprodukte wie Joghurt oder Sahne können Sie in Gläsern kaufen. Transportieren Sie Ihre Einkäufe in Jutebeuteln oder im Einkaufskorb statt in der Plastiktüte von der Supermarktkasse. Und packen Sie die Pausenbrote Ihrer Kinder in Brotdosen, nicht in Papiertüten oder Alufolie.

 

Achten Sie auch auf die richtige Müllentsorgung und thematisieren Sie mit Ihren Kindern, welcher Müll in welchen Abfalleimer gehört. © Abbildung aus 36015 Verhaltensregeln, Illustratorin: Felicitas Kaelin

Regional und saisonal

Lebensmittel und andere Waren aus der Region haben viel kürzere Transportwege als solche, die mit dem Flugzeug eingeflogen werden. Obst und Gemüse, das per Flugzeug transportiert wird, wird außerdem üblicherweise unreif geerntet, weil es auf dem langen Transportweg nachreift. Heimische Früchte werden dagegen erst im reifen Zustand geerntet und schmecken daher gleich viel besser. Kaufen Sie also regionales Obst und Gemüse in der jeweiligen Saison, statt Äpfel aus Südafrika oder ägyptische Erdbeeren im Winter. Bei exotischen Obstsorten wie Orangen und Bananen sollten Sie auf Bioware zurückgreifen.

Weniger Fleisch essen

Der hohe Fleischkonsum ist äußerst schädlich für das Klima. Die Massenhaltung von Rindern verursacht große Mengen des Treibhausgases Methan, die in die Atmosphäre gelangen. Zudem werden immer größere Anbauflächen für Futtermittel benötigt, was unter anderem Waldrodungen zur Folge hat – auch diese sind nicht gut fürs Klima. Wenn wir alle unseren Fleischkonsum reduzieren würden, wäre dies eine große Hilfe. Sie müssen nicht gleich Vegetarier werden, aber maximal zweimal Fleisch pro Woche sollte reichen. Setzen Sie dabei auf Bioqualität statt auf billiges Fleisch aus Massentierhaltung. Und probieren Sie häufiger vegetarische Rezepte aus – das wird auch Ihren Kindern schmecken!

Ressourcen schonen

Die Hose ist zu kurz, der Pullover zu klein, und mit dem Puppenhaus hat das Kind auch schon seit einem Jahr nicht mehr gespielt. Wohin also damit? Natürlich nicht einfach wegwerfen! Gut erhaltene Kleidungsstücke und Spielzeug können auf Kleiderbörsen, Flohmärkten oder in Secondhand-Läden weiterverkauft und dadurch weiter genutzt werden. Oder spenden Sie nicht mehr benötigtes Spielzeug an soziale Einrichtungen. Alternativ können Sie auch mit der Nähmaschine kreativ werden – aus Erwachsenen-Hemden lassen sich z.B. prima Kinderkleider schneidern, alte T-Shirts werden zu bunten Kissenbezügen. Auch in Sachen Schreibmaterial lassen sich Ressourcen schonen, indem Schulhefte und Blöcke aus recyceltem Papier verwendet werden. Dafür musste kein Baum gefällt werden.

Auto stehen lassen

Das Auto einfach mal in der Garage zu lassen und zu Fuß zu gehen, tut nicht nur der Umwelt gut, sondern auch Ihnen selbst. Hinterfragen Sie, ob das Auto wirklich für jede Strecke, die Sie im Alltag damit zurücklegen, nötig ist. Kinder zur Schule bringen, der eigene Arbeitsweg, Einkaufen, abends noch zum Handballtraining – sicher können Sie vieles davon genauso gut zu Fuß, mit dem Rad oder auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln erledigen. Tun Sie dies! Das sorgt nicht nur für weniger Autoabgase in der Luft, sondern auch für mehr Bewegung und eine verbesserte Gesundheit. Und es fördert die Selbstständigkeit Ihrer Kinder, wenn sie nicht überall hingefahren werden.

Zug fahren

Auch bei längeren Strecken darf das Auto gerne zuhause bleiben. Fahren Sie doch mal wieder Zug! Zum Beispiel in den Urlaub – das ist viel umweltfreundlicher, als das Auto zu nehmen oder gar das Flugzeug. Kinder fahren gerne Zug.  Dabei können sie auch viel besser beschäftigt werden als im Auto, z.B. durch gemeinsames Kartenspielen, (Vor-)Lesen oder Rätselraten. Auch kann man sich im Zug zwischendurch mal die Beine vertreten, ohne dafür anhalten zu müssen. Und Sie als Eltern sind nicht genervt über die Quengelei von der Rückbank, die Sie vom Straßenverkehr abzulenken droht. Das macht das Reisen für alle gleich viel entspannter!

Energie sparen

Strom, Wasser, Heizung – oft achten wir gar nicht darauf, wie viel wir verbrauchen und verschwenden. Doch ein bisschen aufs Energiesparen zu achten, ist nicht nur gut für das Klima, sondern auch für den Geldbeutel. Lassen Sie das Wasser nicht unnötig laufen, z.B. beim Zähneputzen oder Einseifen. Duschen Sie statt zu baden, das verbraucht nur etwa halb so viel Wasser. Auch wassersparende Duschköpfe und Wasserhähne können den Wasserverbrauch erheblich reduzieren. Analog sorgen energiesparende LEDs in Lampen für weniger Stromverbrauch. Wenn niemand im Zimmer ist, sollten Licht, Radio und Fernseher aus sein. Achten Sie generell bei Elektrogeräten wie Laptops und Fernsehern darauf, dass diese bei Nichtgebrauch komplett ausgeschaltet sind und nicht nur auf Standby stehen – am besten ziehen Sie den Stecker. Drehen Sie die Heizung nachts herunter, bzw. auch tagsüber, wenn niemand zuhause ist. Beim Lüften in der Heizperiode sollte die Heizung abgedreht und mit weit geöffnetem Fenster gelüftet werden – das sorgt für einen schnelleren Luftaustausch als ein gekipptes Fenster.

 

Wenn Sie nur ein paar dieser Tipps umsetzen, tun Sie schon viel Gutes für Klima und Umwelt. Halten Sie doch einen Familienrat ab und besprechen Sie gemeinsam mit Ihren Kindern, wie Sie als Familie zuhause und im Alltag zum Klimaschutz beitragen können. Los geht’s!

 

Tipps für den Klimaschutz in der Schule finden Sie im Beitrag „Klimaschutz ist wichtig – auch in der Schule!” – vielleicht können Sie für die Schule Ihrer Kinder einen Flohmarkt für Spielsachen organisieren.

 

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