Zur ersten Videokonferenz haben alle Kinder ihr Kuscheltier mitgebracht. Auch unser Klassenbär Zottel ist – mit mir – dabei.
Er ist sehr schüchtern, versteckt sein Gesicht, verschwindet immer wieder aus dem Bild oder will beinahe in den Bildschirm kriechen. Die Kinder lieben den kleinen Bären und die erste Schüchternheit weicht bei vielen Kindern einem Lächeln, wenn sie seine „Schüchternheit“ erleben. Ich erkläre den Kindern, dass er das noch nicht kennt und ein ganz klein wenig ängstlich ist. Dann erzähle ich noch kurz etwas darüber, dass alle immer das Mikro ausmachen müssen und es nur zum Sprechen anschalten sollen. Dies werde ich in den nächsten Wochen aber auch immer mal wieder erwähnen. Nun stellen alle Kinder ihr eigenes Kuscheltier vor. Dies ist in der ersten Stunde einfacher für die Kinder, als etwas über sich selbst zu sagen.
Nach dieser Runde ist das Eis schon etwas getaut und ich zeige, welches Spiel ich mitgebracht habe. Dies sind einfache Tierkarten, die ich in die Kamera halte und deren Bewegungen die Kinder nachmachen sollen. Dieses Spiel ist den Kindern bereits vertraut, sie lieben es, als Pferd durch die Gegend zu galoppieren oder als Dinosaurier zu stampfen. Nachdem ich einige Karten gezeigt habe und die Kinder aufgewärmt sind, schlage ich vor, dass die Kinder selbst Tiere und ihre Bewegungen bestimmen. Darauf haben auch schon in der ersten Stunde viele Kinder Lust und so springen wir als Frösche, schwirren als Libellen oder schleichen wie die Katzen durch unsere Zimmer. Schnell ist eine halbe Stunde um. Und genauso schnell ist die Zurückhaltung und erste Ängstlichkeit bei vielen Kindern dem Spaß an der Bewegung und dem Zusammensein – wenn auch über die Distanz – gewichen.
Am Ende der Stunde gibt es noch ein kleines Rätsel. Da es für die Vorschüler noch etwas zu schwierig ist, ständig zwischen den Buttons des Videoprogramms hin und her zu springen, nutzen wir für Wortmeldungen einfach den Finger, wie in der Schule auch. Nur wenn ein Kind nicht zu sehen ist, soll es einfach reinrufen…Wir verabschieden uns mit einem gemeinsamen Gruß.
