Experimentieren macht Spass – vor allem, wenn Ihre Schülerinnen und Schüler selbst aktiv mitmachen können. Damit dies ohne Komplikationen gelingt und niemand gefährdet wird, ist es wichtig, dass alle die Regeln zum sicheren Experimentieren kennen und sich daran halten. Im Folgenden haben wir Ihnen einige Empfehlungen zur Sicherheit beim Experimentieren sowie weitere nützliche Tipps zusammengestellt. Tolle Mini-Experimente für Ihren Unterricht haben wir Ihnen in diesem Beitrag zusammengestellt.

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Sicherheit beim Experimentieren

Regeln: Besprechen Sie wichtige Regeln vor dem Experimentieren. Falls Sie öfter mit Ihrer Klasse experimentieren, schreiben sie die Regeln gemeinsam auf einen grossen Papierbogen und hängen Sie ihn im Klassenraum auf.

Vorbereitung: Legen Sie alle benötigten Materialien und Hilfsmittel vor dem Experiment bereit. Ansonsten sollte sich nichts auf dem Experimentiertisch befinden. Falls die Schülerinnen und Schüler am Platz experimentieren, achten Sie darauf, dass nicht benötigte Gegenstände (Federmäppchen, Hefte, Essen usw.) sicher weggepackt sind. Am besten sollte alte Kleidung getragen werden – informieren Sie Ihre Klasse dazu bereits vor dem Experimentiertag. Es kann ja doch mal etwas daneben gehen und so vermeiden Sie Tränen, wenn das Lieblingsshirt durch Flecken verunstaltet wurde. Schals oder weite Ärmel sind ebenfalls nicht zu empfehlen und sollten abgelegt werden. Lange Haare sollten zusammengebunden werden, vor allem, wenn Experimente mit Flüssigkeiten, Chemikalien oder Kerzen geplant sind.

Legen Sie vor dem Experiment alle benötigten Materialien bereit.

Frontal, in Kleingruppen oder gar allein?

Lassen Sie die Lernenden nicht allein experimentieren. Entweder führen Sie die Experimente mit der ganzen Klasse zusammen durch, wobei Sie sich von einzelnen Schülerinnen und Schülern helfen lassen können. Oder es wird in Kleingruppen experimentiert. Denkbar ist beispielsweise ein Stationslauf mit verschiedenen Experimenten, welche die Lernenden selbst durchführen. Je nach Schwierigkeitsgrad und Gefahrenpotential der Experimente sollten diese aber idealerweise durch eine erwachsene Person betreut werden – auf jeden Fall, wenn Feuer oder Chemikalien im Spiel sind. Suchen Sie sich hierzu am besten Unterstützung, zum Beispiel eine weitere Lehrperson, interessierte Eltern oder studentische Praktikantinnen und Praktikanten.

Durchführung:

Die Durchführung sollte immer exakt nach Anleitung erfolgen. Erklären Sie vorher genau, was zu tun ist. Formulieren Sie schriftliche Anweisungen klar und verständlich, damit es nicht zu Missverständnissen kommen kann. Achten Sie darauf, dass die Schülerinnen und Schüler keine eigenen Experimente „erfinden“. Während des Experimentierens sollte ausserdem weder gegessen noch getrunken werden.

Experimente mit Kerzen oder Chemikalien:

Kerzen sollten nur von Ihnen oder einer anderen Aufsichtsperson angezündet werden. Wenn Ihre Klasse in Kleingruppen experimentiert, sollte ein Kerzenexperiment immer von einer Aufsichtsperson begleitet werden. Verwenden Sie Chemikalien nur, wenn Sie selbst mit deren Umgang sicher vertraut sind. Entsorgen Sie die Reste fachgerecht. Führen Sie entsprechende Experimente nur mit höheren Grundschulklassen durch, und besser als Frontalexperiment. Die am Experiment beteiligten Schülerinnen und Schüler (und natürlich auch Sie selbst) sollten sich dabei nicht ins Gesicht fassen.

Nach dem Experimentieren:

Ist die Experimentierzeit vorbei, heisst es, den Arbeitsplatz aufzuräumen und abzuwischen. Reste müssen korrekt entsorgt und verwendete Gefässe abgespült werden. Planen Sie hierfür genug Zeit ein. Alle Schülerinnen und Schüler, die aktiv an Experimenten beteiligt waren, sollten ihre Hände waschen. Bei Kleingruppen-Experimenten gilt dies für die ganze Klasse.

Experimente zuhause:

Gerade Experimente, die nur alltägliche Materialien verwenden, lassen sich auch gut zuhause nachmachen. Weisen Sie die Lernenden jedoch darauf hin, dass wie in der Schule eine erwachsene Person dabei sein sollte. Dies gilt vor allem bei Experimenten mit Kerzen! Ebenfalls wichtig: Kleinkinder oder Haustiere dürfen sich nicht in der Nähe des Experiments aufhalten.

 

Weitere Tipps zum Experimentieren in der Grundschule

Vorgehensweise: Gehen Sie beim Experimentieren mit Ihrer Klasse am besten wie folgt vor.

  • Stellen Sie das Thema bzw. die Fragestellung des Experiments vor.
  • Stellen Sie das zu verwendende Material vor.
  • Erläutern Sie den Versuchsaufbau und die Durchführung. Falls die Lernenden das Experiment selbst nach Anleitung durchführen, stellen Sie sicher, dass die Anweisungen klar sind.
  • Lassen Sie die Lernenden vermuten, was passiert.
  • Führen Sie das Experiment durch, oder lassen Sie die Lernenden das Experiment selbst durchführen.
  • Sammeln und notieren Sie gemeinsam die Beobachtungen.
  • Lassen Sie die Lernenden überlegen, was im Experiment passiert ist. Können sie selbst eine Erklärung finden? Fassen Sie die Ergebnisse zusammen und ergänzen Sie sie, falls nötig.

Aktive Beteiligung:

Lassen Sie die Lernenden viel selbst machen. So sind sie viel motivierter und aufmerksamer bei der Sache. Wenn Sie ein Frontalexperiment vorführen, binden Sie die Klasse ein, indem Sie Fragen stellen und einzelne Schülerinnen und Schüler assistieren lassen.

Material aus dem Alltag:

Verwenden Sie einfache Materialien aus dem Alltag und Haushalt – damit sind schon viele tolle Experimente möglich. Die Lernenden sind damit bereits vertraut und mit Sicherheit fasziniert, was sich mit Salz, einem Teelicht oder Backpulver noch so anstellen lässt. Ausserdem ist das Material leicht zu beschaffen und zudem günstiger als speziellere „Zutaten“.

Erst testen!

Testen Sie alle Experimente selbst, bevor Sie sie im Unterricht anwenden. Nur so wissen Sie, ob sie wirklich funktionieren und wo mögliche Schwierigkeiten liegen. Nicht funktionierende Experimente sind frustrierend – auch für Sie!

    

Passende Materialien:

 

 

 

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